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Merkblatt des Pferdegesundheitsdienstes
der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg zur Parasitenbekämpfung

Pferde können sich sowohl auf der Weide als auch im Stall mit Eiern und Larven von Rund-
und Bandwürmern anstecken. Zu den beim Pferd bedeutendsten Rundwürmern zählen die
Kleinen und die Großen Strongyliden, die Spulwürmer und die Zwergfadenwürmer.
Daneben sind auch die Larven der Dasselfliege, die im Magen des Pferdes parasitieren und
als Magendasseln bezeichnet werden, von Bedeutung.
Entwicklungszyklen der Pferdeparasiten
Die vom Pferd mit dem Kot ausgeschiedenen Eier der Rundwürmer entwickeln sich zunächst
in der Umwelt zu infektiösen Larven. Diese gelangen bei der Futteraufnahme in den Darm
des Pferdes. Sie bohren sich durch die Darmwand hindurch und können dann in
unterschiedliche innere Organe gelangen. Die Wurmlarven wandern in dem jeweiligen Organ
für einige Zeit umher und kehren danach wieder in den Darm zurück. Die erwachsenen
Würmer haften mit Mundwerkzeugen an der Darmschleimhaut.
Die bis zu 4 cm langen und 14 mm breiten erwachsenen Bandwürmer haften am Übergang
vom Dünn- zum Dickdarm mit Saugnäpfen an der Schleimhaut. Die mit den Pferdeäpfeln
ausgeschiedenen
Bandwurmeier werden in der Außenwelt von Moosmilben
aufgenommen. Sie entwickeln sich in den Moosmilben in einem Zeitraum von zwei bis vier
Monaten zu infektiösen Stadien, die als Zystizerkoide bezeichnet werden. Pferde können
sich dann durch die Aufnahme Zystizerkoide enthaltender Moosmilben beim Weiden neu
infizieren.

Magendasseln
sind ca. 1,5 cm groß und tonnenförmig. Im Juli und August legen die
Dasselfliegen ihre Eier bei Pferden im Fell der Vordergliedmaßen ab. Durch Belecken des
Felles gelangen die aus den Eiern geschlüpften Larven in die Maulhöhle und anschließend in
den Magen. Die Larven der Dasselfliege heften sich dann mit Mundhaken an der
Magenschleimhaut an. Im folgenden Frühjahr gelangen sie mit dem Kot in die Umwelt und
entwickeln sich danach in wenigen Wochen zu Dasselfliegen.
Erkrankungen durch Pferdeparasiten
Die erwachsenen Rund- und Bandwürmer und die Larven der Rundwürmer und der
Dasselfliegen können Schädigungen an unterschiedlichen inneren Organen verursachen.
Adulte Rund- und Bandwürmer und die Magendasseln lösen mit ihren Mundhaken und
Mundwerkzeugen eine Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut aus. Die Larven der
Rundwürmer schädigen bei ihrer Organwanderung insbesondere das Leber- und
Lungengewebe. Ein Befall von Pferden mit Rund- oder Bandwürmern zeigt sich deshalb
häufig durch ein glanzloses Fell, einen schlechten Ernährungszustand, Ödeme am
Unterbauch und an den Gliedmaßen, Durchfall und Kolik.
Strongylus vulgaris – ein Vertreter der großen Strongyliden - wird als Blutwurm bezeichnet.
Die bis zu 2,5 cm langen und bindfadendicken Würmer haften an der Schleimhaut des
Dickdarms. Die Larven von Strongylus vulgaris dringen in die Arterien der Darmwand ein
und wandern entgegen des Blutstroms in Richtung Aorta. Bei ihrer Wanderung zur Aorta
verursachen sie an den inneren Schichten der Blutgefäße Entzündungen, die die Bildung von
Blutgerinnseln zur Folge haben können. Ein mit dem Blutstrom fortgeschwemmtes
Blutgerinnsel führt zu einem Verschluss des Blutgefäßes (Embolie). Eine Embolie in einer
Arterie der Darmwand zeigt sich durch Symptome einer Kolik. Eine Embolie in einer
Oberschenkelarterie führt durch die reduzierte Versorgung mit Sauerstoff in der Muskulatur
der Hinterhand zu einer als intermittierendes Hinken bezeichneten Lahmheit. Die zur Aorta
gewanderten Larven können ein Aneurysma - eine Ausweitung der Aortenwand -
verursachen. Bei einer Ruptur des Aortenaneurysmas verblutet das Pferd sehr rasch
innerhalb weniger Minuten in die Bauchhöhle.
Die Larven der kleinen Strongyliden kapseln sich im Herbst in der Darmschleimhaut ab und
verweilen bis zum Frühjahr in diesem Ruhestadium. Im Frühjahr wandern sie aus den
abgekapselten Herden zurück in den Darmkanal. Bei dieser Massenauswanderung wird die
Darmschleimhaut regelrecht durchlöchert. Symptome dieser als Larvale Cyathostominose
bezeichneten Krankheit können Leistungsminderung, Gewichtsverlust, plötzlich einsetzender
Durchfall, Kolik und Wassereinlagerungen am Bauch und an den Gliedmaßen sein. Die
großflächige Schädigung der Darmschleimhaut durch die auswandernden Larven kann auch
einen tödlichen Krankheitsverlauf nehmen.
Die Pferdespulwürmer kommen hauptsächlich im Dünndarm von Fohlen und Jährlingen vor.
Sie sind bleistiftdick und bis zu 50 cm lang. Die mit dem Kot ausgeschiedenen dickschaligen
Eier der Spulwürmer sind in der Umwelt mehrere Jahre lang infektiös. Fohlen infizieren sich
deshalb häufig schon in den ersten Lebenswochen mit Spulwurmeiern. Die Larven der
Spulwürmer wandern durch die Leber und Lunge und lösen entlang der Bohrgänge
Entzündungen aus. Sie bedingen bei Fohlen und Jährlingen eine erhöhte Anfälligkeit für
virale und bakterielle Erkrankungen und zeigen sich meistens in Husten, Fieber und einer
unbefriedigenden Gewichtsentwicklung. Ein sehr starker Befall mit erwachsenen
Spulwürmern im Dünndarm kann zu einem vollständigen Verschluss des Dünndarms und zu
einer tödlich verlaufenden Zerreissung der Dünndarmwand führen.
Neugeborene Fohlen können sich schon in den ersten Lebenstagen mit Larven von
Zwergfadenwürmern bei der Aufnahme von Milch aus dem Euter der Mutterstute infizieren.
Die Zwergfadenwurmlarven wandern beim Fohlen durch die Lunge und lösen dabei
entzündliche Veränderungen aus, die sich in Husten und Nasenausfluss zeigen. Die an der
Dünndarmwand haftenden erwachsenen Zwergfadenwürmer sind 8 bis 9 mm groß und
können beim neugeborenen Fohlen bereits in der zweiten Lebenswoche zu Durchfall führen.
Magendasseln, die mit ihren Mundhaken an der Magenschleimhaut haften, verursachen
eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie können zur Entstehung von Magengeschwüren
führen und Ursache von Koliken sein.
Strategische Parasitenbekämpfung
Durch ein strategisch ausgerichtetes Parasitenbekämpfungsprogramm sollen einerseits
Schädigungen durch erwachsene Würmer und Wurmlarven an den inneren Organen des
Pferdes verhindert werden und andererseits soll der von Eiern und Larven im Stall und auf
der Weide ausgehende Infektionsdruck gesenkt werden.
Zur Verringerung der Belastung der Ställe und Weiden mit Wurmeiern und -larven sollte
grundsätzlich jedes neu in einen Bestand eingestellte Pferd unmittelbar bei der Einstellung
entwurmt werden. Ein erfolgreiches Parasitenbekämpfungsprogramm basiert
insbesondere darauf, dass immer alle Pferde des Bestandes regelmäßig und zum
selben Zeitpunkt entwurmt werden
. Das Intervall zwischen zwei Entwurmungen ist dabei
vom Wirkspektrum

des in der Wurmpaste enthaltenen Wirkstoffs abhängig. Daneben hängt das
Entwurmungsintervall aber auch von dem im Stall und auf den Weiden herrschenden
Infektionsdruck ab.
Zur Bekämpfung von Rund- und Bandwürmern bzw. Magendasseln gibt es in Deutschland
eine große Zahl von Wurmpasten, die eine arzneimittelrechtliche Zulassung zur Anwendung
bei Pferden haben. Es sollten bevorzugt Wurmpasten, die sowohl gegen erwachsenen
Würmer als auch die in den Organen wandernden Larven wirksam sind, verwendet werden.
Die Bekämpfung von Rundwürmern ist grundsätzlich mit Wurmpasten, die einen Wirkstoff
aus der Gruppe der Benzimidazole, Pyrimidine oder makrozyklischen Laktone enthalten,
möglich. Bandwürmer lassen sich nur unter Verwendung einer Wurmpaste mit dem Wirkstoff
Praziquantel bekämpfen. Magendasseln werden durch die Anwendung eines
Antiparasitikums mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der makrozyklischen Laktone bekämpft.
Die Wirkstoffe Febantel, Fenbendazol, Mebendazol und Thiabendazol gehören zur
Gruppe der Benzimidazole. Benzimidazole haben eine Wirkung gegen erwachsene
Rundwürmer im Darmkanal. Sie sind aber nicht gegen die in den inneren Organen
wandernden Larven wirksam. Deshalb erfordert die Bekämpfung der Rundwürmer mit
Wurmpasten, die einen Wirkstoff aus der Gruppe der Benzimidazole enthalten, die
regelmäßige Gabe einer Entwurmungspaste im Intervall von ca. 4 Wochen. Die meisten
Würmer aus der Gruppe der Kleinen Strongyliden sind heutzutage allerdings gegenüber den
Benzimidazolen resistent.
Der Wirkstoff Pyrantelembonat aus der Gruppe der Pyrimidine ist in seinem Wirkspektrum
den Benzimidazolen vergleichbar. Pyrantelembonat-haltige Wurmpasten müssen deshalb
ebenfalls im Intervall von ca. 4 Wochen verabreicht werden.
Zu den makrozyklischen Laktonen gehören die Wirkstoffe Ivermectin und Moxidectin.
Makrozyklische Laktone sind gegen erwachsene Würmer und Larven wirksam. Das
Entwurmungsintervall ist deshalb wesentlich länger als bei der Verabreichung von
Benzimidazolen oder Pyrimidinen. Eine Wiederholung der Entwurmung sollte im Intervall von
3 bis 5 Monaten vorgenommen werden. Der Wirkstoff Moxidectin wird im Körperfett
gespeichert und danach langsam wieder freigesetzt. Das Entwurmungsintervall beläuft sich
deshalb bei der Gabe einer Moxidectin-haltigen Wurmpaste auf 4 bis 5 Monate. Die
makrozyklischen Laktone Ivermectin und Moxidectin zeigen auch eine Wirkung gegen
Magendasseln.
Eine gegen Rundwürmer wirkende Wurmpaste sollte zumindest im Frühjahr und Herbst
verabreicht werden. Die Notwendigkeit einer mehrmaligen Gabe einer Entwurmungspaste
während der Weidesaison in den Sommermonaten ist vom Wirkspektrum des in der
Wurmpaste enthaltenen Wirkstoffs abhängig. Werden Benzimidazol- oder Pyrimidinhaltige
Wurmpasten verabreicht, sollte die Entwurmung jeweils im Intervall von ca. 4 Wochen
wiederholt werden. Wird mit einer die Wirkstoffe Ivermectin oder Moxidectin enthaltenden
Wurmpaste entwurmt, ist eine Wiederholung der Entwurmung erst nach 3 bis 5 Monaten
notwendig.
Bandwürmer sollten durch die Gabe einer den Wirkstoff Praziquantel enthaltenden
Wurmpaste im Frühjahr und Herbst bekämpft werden. Eine simultane Bekämpfung von
Rund- und Bandwürmern im Frühjahr und Herbst ist durch die Gabe einer Wurmpaste, die

sowohl Praziquantel als auch Ivermectin bzw. Moxidectin enthält, möglich. Wird im Oktober
bzw. November zur Bekämpfung der Rundwürmer ein Antiparasitikum mit dem Wirkstoff
Ivermectin oder Moxidectin verabreicht, lassen sich auf diesem Wege gleichzeitig die an der
Magenschleimhaut haftenden Magendasseln bekämpfen.
Trächtige Stuten sollten immer einige Tage vor der Umstellung in die Abfohlbox entwurmt
werden. Bei Fohlen sollte bereits in den ersten Lebenswochen wegen der großen Bedeutung
der Zwergfadenwürmer mit einer Wurmpaste, die einen Wirkstoff aus der Gruppe der
Benzimidazole enthält, entwurmt werden. Benzimidazole sind auch gegen die bei Fohlen
sehr bedeutsamen Spulwürmer wirksam. Eine Wiederholungsbehandlung sollte bei Fohlen in
den ersten Lebensmonaten im Intervall von ca. 4 Wochen vorgenommen werden.
Eine Wurmpaste sollte immer ca. zwei Wochen vor einer geplanten Schutzimpfung
verabreicht werden, da wurmfreie Pferde eine bessere Immunität als verwurmte Pferde
entwickeln.
Neben der Gabe von Wurmpasten müssen in einem strategisch angelegten
Parasitenbekämpfungsprogramm im Stall und auf der Weide Hygienemaßnahmen zur
Senkung des Infektionsdrucks durch Wurmeier und –larven ergriffen werden. Ein bis drei
Tage nach der Gabe einer Wurmpaste muss der Stall ausgemistet und gründlich gereinigt
werden. Die Pferdeäpfel auf der Weide sollten jeweils im Intervall von wenigen Tagen
entfernt werden, um die Weiterentwicklung der im Kot ausgeschiedenen Wurmeier zu
infektiösen Larven zu unterbinden. Der regelmäßige Wechsel der Pferdekoppeln bei der
Beweidung, die Beweidung der Pferdekoppeln im Wechsel mit Rindern, die wechselweise
Nutzung des Grünlandaufwuchses zur Beweidung und Heugewinnung, das Auszäunen
offener Fließgewässer, die Düngung mit Kalkstickstoff und die regelmäßige Reinigung der
Pferdeboxen unter Verwendung eines Dampfstrahlers und eine anschließende Desinfektion
führen zu einer wesentlichen Reduktion des Infektionsdrucks und damit des Risikos von
Neuinfektionen der Pferde mit Parasiten.
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Source: http://pferdeklinik-empfingen.de/downloads/MerkblattParasitenbekaempfung090302.pdf

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BDI aktuell Besuch im Notdienst mit Haldol abgewimmelt ständen hätte der Arzt als zu- besuch abgesehen. Damitständiger Notarzt den Kran- stimme auch seine Argumen-ken unverzüglich aufsuchen tation überein, er habe sich,müssen, um sich soweit wie nachdem der von ihm erbete-möglich Gewissheit über des- ne Rückruf ausgeblieben war,sen Zustand und die Schwere nicht mehr nach der we

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