40. Kongress der Ärztekammer Nordwürttemberg vom 28. bis zum 30. Januar 2005 in Stuttgart Nationale Leitlinie für Asthma bei Kindern Stand 14.12.2004 Dietrich Berdel, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel Entstehungsgeschichte der pädiatrischen Leitlinien zum Asthma bronchiale
Für die Therapie des Asthma bronchiale bestanden seitens der deutschsprachigen pädiatrischen
Pneumologie drei unterschiedliche, sich zum Teil ergänzende Empfehlungen [1, 2, 3]. Um diese zu vereinheitlichen, wurde schon im Jahr 2000 das „DAS“-Stufenkonzept (Deutschland-Austria-Schweiz) zur Asthmatherapie der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie – in enger Anlehnung an die bis dahin geltenden dritten internationalen pädiatrischen Leitlinien von 1998 – mit drei Schweregraden und Therapiestufen erarbeitet [4, 5]. Dieses „DAS“ wurde dann etwas modifiziert als Kapitel N 13 in die Leitlinien Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ) übernommen [6]. Während die internationale pädiatrische Leitlinie, DAS und das Kapitel N 13 der Leitlinien der DGKJ nicht evidenzbasiert sind, sind die anschließend gemeinsam für das Erwachsenen- und Kindesalter erschienenen internationalen Leitlinien z.T. evidenzbasiert [7, 8, 9]. Unterschiede zwischen den ausschließlich pädiatrischen und den neueren, kombinierten, evidenzbasierten internationalen Empfehlungen fanden sich vornehmlich in der Anzahl der Schweregrade und Therapiestufen. Die neuen internationalen Leitlinien weisen im Gegensatz zum DAS vier Schweregrade und auch vier Therapiestufen auf. Außerdem gab es Differenzen in den Kriterien für eine dauerhafte antientzündliche Therapie. In enger Anlehnung an diese neuen evidenzgeprüften, internationalen „Guidelines“ wurde DAS daher im Rahmen der Erstellung der „Nationalen Versorgungsleitlinien (NVL) Asthma bronchiale“ aktualisiert [10]. Diese modifizierte Version wird im Folgenden näher dargestellt und um einige pädiatrische Besonderheiten ergänzt.
Definition Asthma bronchiale ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durch eine bronchiale Hyperreagibilität und variable Atemwegsobstruktion.
Das Asthma bronchiale stellt im Schulalter eine klinisch klar definierte, lungenfunktionsanalytisch
meist gut charakterisierbare Entität dar. Im Kleinkindesalter dagegen wird die Diagnose durch mangelnde Untersuchungsmöglichkeiten und unzureichende klinisch experimentelle Daten erschwert. In dieser Altersgruppe verbirgt sich das frühkindliche Asthma bronchiale in einer Gruppe von Kindern mit dem Leitsymptom pfeifende Atmung (wheezing). Meist handelt es sich hierbei um Säuglinge und Kleinkinder, die ohne Grundkrankheit (zystische Fibrose, gastroösophagealer Reflux, Zustand nach broncho-pulmonaler Dysplasie etc.) in der infektreichen Jahreszeit zwei- bis dreimal im Rahmen viraler Infekte eine obstruktive Bronchitis über mehrere Tage durchmachen und nach Abklingen des Infektes auch im weiteren Verlauf klinisch beschwerdefrei sind. Deshalb wird im DAS und in den Leitlinien der DGKJ bei nicht ausreichend gesicherter Diagnose lediglich von rez.
bronchialer Obstruktion gesprochen und erst bei gesicherter Diagnose zwischen episodischem und persistierendem Asthma unterschieden. Im Sinne einer einheitlichen Darstellung in den „NVL Asthma bronchiale“ trat diese Nomenklatur in den Hintergrund und das Konzept der Dreiteilung musste leider zugunsten einer Vierteilung aufgegeben werden (s.a. Kap. Schweregradeinteilung und Stufentherapie).
Epidemiologie Das Asthma bronchiale ist mit ca. 10 Prozent die häufigste chronische Erkrankung des Kindesalter. Genetische Faktoren und Umwelteinflüsse haben einen wesentlichen Einfluss auf die Manifestation der Erkrankung [7]. Diagnosestellung Basisdiagnostik
• Anamnese (andere atopische Erkrankungen, Allergien, Familienanamnese,
Umgebungsanamnese, Art, Häufigkeit und Zeitpunkt der Beschwerden).
• Lungenfunktionsprüfung im beschwerdearmen/-freien Intervall (Spirometrie und
Ganzkörperplethysmographie ab ca. 6. Lj.) zur Schweregradeinteilung, zum Nachweis der bronchialen Hyperreagibilität durch Provokationstestung (Kaltluftinh., Belastungstest, unspezifische inhalative Provokation z.B. mit Histamin, Metacholin etc.) bzw. zum Nachweis der Reversibilität der Obstruktion nach Betamimetika (Bronchospasmolysetest).
• Labordiagnostik: Diff. BB mit Eosinophilen, Immunglobuline G, A, M und E.
• Nachweis einer atopischen Disposition: spezifisches IgE (RAST) gegen häufige
Inhalationsallergene (Nahrungsmittelallergene bei Kleinkindern), Prick-Test, nasale Provokation.
• Schweißtest z.A. zystische Fibrose.
• Rö-Thorax zwei Ebenen: Beurteilung einer Überblähung, chronisch-entzündlicher
Veränderungen, Ausschluss pathologisch anatomischer Ursachen.
Weiterführende Diagnostik
• Virologische/bakteriologische Diagnostik, z.B. Sputum z.A. infektiöse Genese.
• pH-Metrie, obere Magen-Darm-Passage zum Nachweis/Ausschluss gastro-ösophagealer
• IgG-Subklassen, bei V.a. Immundefekt Testung mit Einzel-Antigenen (z.B. Tetanus,
• Präzipitierende Antikörper bei Restriktion/DD: exogen allergische Alveolitis.
• Bronchoskopie z.A. pathologisch anatomischer Ursache, Ausmaß der Entzündung.
• CT, Spiral-CT mit HR-Schnitten, z.B. V.a. Bronchiolitis obliterans und auch Bronchiektasie.
Während die Diagnose im Schul- und im Erwachsenenalter durch die genannten Maßnahmen
relativ eindeutig gestellt werden kann, ist dies bei Säuglingen und Kleinkindern nicht der Fall. In dieser Altersphase helfen folgende Kriterien für die Diagnosestellung weiter:
• Drei Episoden mit pfeifenden Atemgeräuschen in den letzten sechs Monaten.
• Hospitalisierung wegen Ventilationsstörung der unteren Atemwege.
• Rhinorrhoe ohne gleichzeitigen Luftwegsinfekt sowie familiäre Asthma- und/oder
• Atopiemanifestation (z.B. atopisches Ekzem) in der Eigenanamnese bzw. mehrere
„Schwachzeichen“ (Minor-Kriterien) der Atopie.
• Nachweis einer Sensibilisierung in vivo oder in vitro.
Schweregradeinteilung (s. Tab. 1)
In Anlehnung an die jüngsten internationalen Richtlinien erfolgt in dieser, die pädiatrischen
Belange hervorhebenden, modifizierten „Nationalen Versorgungsleitlinie“ die klinische Einteilung
des Asthmas in vier Schweregrade. Abweichend von den meisten anderen Empfehlungen kann in dieser Graduierung beim Schweregrad I auch von intermittierender, rezidivierender, bronchialer Obstruktion (wheezing) gesprochen werden, da gerade der Verlauf einer solch sporadisch auftretenden, obstruktiven Ventilationsstörung sehr variabel ist.
Derzeit lässt sich bei behandlungsbedürftiger rezidivierender bronchialer Obstruktion eines
Kleinkindes nicht sicher vorhersagen, ob das Kind zu jenen zählt, bei denen die Erkrankung bis zum Schulalter „spontan“ ausheilen wird oder zu jenen, bei denen das Asthma persistiert oder sogar im Sinne eines Remodellings irreversibel voranschreitet. Darüber hinaus muss gerade im Kleinkindesalter die infektgetriggerte, sog. obstruktive Bronchitis noch keine chronische Entzündung der Atemwegsschleimhaut aufweisen, so dass die Definition Asthma bronchiale bei diesen Patienten zwar klinisch, jedoch nicht pathogenetisch erfüllt ist. Das Gleiche gilt für Schulkinder, bei denen es nur bei sehr seltenem Allergenkontakt zu einer obstruktiven Ventilationsstörung kommt.
Dagegen geht man beim Schweregrad II, der wegen seines meist episodischen Verlaufes auch als
episodisch symptomatisches Asthma bezeichnet werden kann, davon aus, dass eine chronische Entzündung und somit überempfindliche Atemwege vorliegen. Dies wird bei den Schweregraden III und IV erst recht vorausgesetzt.
Therapieziele
Die Therapie dient der Steigerung der Lebenserwartung sowie der Erhaltung und Verbesserung
der asthmabezogenen Lebensqualität. Dabei sind folgende Ziele in Abhängigkeit von Alter und Begleit-erkrankungen des Patienten anzustreben: 1. Vermeidung von:
• akuten und chronischen Krankheitsbeeinträchtigungen (z.B. Symptome, Asthma-
• einer krankheitsbedingten Beeinträchtigung der physischen, psychischen und geistigen
• einer krankheitsbedingten Beeinträchtigung der körperlichen und sozialen Aktivitäten im
• unerwünschten Wirkungen der Therapie.
2. Anstreben eines normalen Lungenwachstums und der bestmöglichen Lungenfunktion. 3. Reduktion der bronchialen Hyperreagibilität und der asthmabedingten Letalität.
Grundsätzlich sind diese Ziele durch die Kombination verschiedener Maßnahmen zu erreichen. Die
medikamentöse Therapie stellt nur einen Teil des gesamten therapeutischen Konzeptes zur Behandlung des kindlichen Asthma bronchiale dar, wobei eine ausgewogene Pharmakotherapie immer auch die Kenntnis des Nebenwirkungsspektrums der eingesetzten Medikamente voraussetzt. Daneben muss eine möglichst strikte Karenz gegenüber Allergenen, deren krankheitsverursachende Aktualität nach- gewiesen ist, eingehalten und eine Expositionsprophylaxe gegenüber unspezifischen Reizen berücksichtigt werden. Auch die Möglichkeit einer spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierungsbehandlung) sollte bedacht und bei definierter Indikation durchgeführt werden. Darüber hinaus ist unbestritten, dass eine Asthmatherapie ohne sog. Zusatzmaßnahmen zum Scheitern verurteilt ist. Dazu gehören eine intensive Asthmaschulung mit Training eines sicheren Self-Managements, die Berücksichtigung psychosozialer Faktoren sowie der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Patient, Eltern und Arzt. Eine Umgebungssanierung sollte durchgeführt sowie Klimafaktoren und physiotherapeutische Maßnahmen genutzt werden (s.a. Kap. Nichtmedikamentöse Therapie).
Für den Verlauf und die Prognose des Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter spielen die
Therapie – v.a. die Therapie mit inhalativen Glukokortikosteroiden (ICS) –, aber auch das Erreichen einer guten Compliance eine entscheidende Rolle [17, 18].
Stufentherapie Medikamentöse Therapie Einteilung der Antiasthmatika
Antiasthmatika werden nach ihrer Wirkungsweise in Bronchodilatatoren und Entzündungshemmer
eingeteilt, wobei die Trennung zwischen diesen beiden Gruppen und einzelnen Medikamenten unscharf ist (s. Tab. 2). So wirken Antileukotriene auch antiobstruktiv und den Theophyllinen sowie den lang wirkenden β2-Sympathomimetika wird eine leichte antientzündliche Wirkung nachgesagt. Es bietet sich daher auch eine Einteilung nach der Wirkdauer in Bedarfsmedikamente (Reliever) und Langzeittherapeutika (Controller) an.
Medikamentöse Therapie bei Kindern und Jugendlichen (Stufentherapie) (s. Tab. 3)
Generell gilt die Devise: So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Da sich die beiden Altersgruppen Säuglinge/Kleinkinder und Schulkinder zwar im Hinblick auf
die Pathogenese unterscheiden, nicht wesentlich jedoch in Bezug auf die Symptomatik und Therapie (Einschränkung: Säuglinge und Kleinkinder haben mehr Husten als Atemnot), wird bei der Erstellung der Therapiestufen auf eine altersabhängige Unterteilung verzichtet.
Entsprechend der Schweregradeinteilung gibt es vier Therapiestufen (Dosierungen s. Tab. 4).
Asthmaschweregrad und Therapiestufe müssen aber nicht übereinstimmen! So kann bzw. sollte ein therapierter Patient unabhängig von der benötigten Therapiestufe optimalerweise in den Schweregrad 1 einzustufen sein.
Die Bedarfstherapie ändert sich von Stufe zu Stufe nicht. Alternativ können für die kurz wirksamen
β2-Sympathomimetika das lang wirksame β2-Sympathomimetikum Formoterol, das auch einen raschen Wirkungseintritt hat, Anticholinergika und Theophyllin in Lösung – die letzten beiden Wirkstoffgruppen auch zusätzlich – eingesetzt werden. In der Stufe 1 bleibt es der individuellen Entscheidung des Arztes überlassen, vorübergehend eine antientzündliche Therapie z.B. mit einem niedrig dosierten ICS begleitend zu der bronchodilatatorischen Therapie durchzuführen. In der Stufe 2 sollten dann niedrig dosierte ICS primär zur Anwendung kommen. Versuchsweise können antientzündlich wirksame Cromone (Cromoglicinsäure/Nedocromil) oder Antileukotriene (Montelukast) für vier bis acht Wochen gegeben werden. Jedoch sollte bei unzureichendem Therapieerfolg dann auf niedrig dosiertes ICS übergegangen werden. Immer sollte bei den ICS die kleinste noch wirksame Dosis austitriert werden!
In der Stufe 3 erfolgt eine Therapie mit ICS in mittlerer Dosis. Bei ausbleibendem Therapieerfolg
kann die Dosis des ICS verdoppelt oder verdreifacht werden mit der Konsequenz, dass dann eine hohe Dosis verabreicht wird, bei der es zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen kommen kann. Um dies zu vermeiden, kann an Stelle der ICS-Dosiserhöhung eine add-on-Therapie mit lang wirksamen β2-Sympathomimetika und/oder Antileuktrienen und/oder retardiertem Theophyllin erfolgen.
Verlaufsorientierte Therapieanpassung (s. Abb. 1)
Entscheidend für die Langzeittherapie ist es, dass bei Therapieversagen die Medikamente nicht zu
rasch gesteigert und bei Therapieerfolg nicht zu rasch reduziert werden. So sollte das ICS normalerweise nur um 50 bis 100 Prozent reduziert bzw. gesteigert werden. Es empfiehlt sich ein Vorgehen, wie es in Abb. 1 skizziert ist. Für die verlaufsorientierte Therapieanpassung sind neben der punktuell durchgeführten Lungenfunktionsprüfung die Symptome und die regelmäßig gemessenen Peak-Flow-Werte in der Zwischenanamnese von großer Bedeutung. Auf diese Weise wird es dem Patienten langfristig möglich, mit Hilfe eines vom behandelnden Arzt aufgestellten Asthmabehandlungsplans auch zwischen den Vorstellungsterminen in der Asthmaambulanz eine Therapieanpassung vorzunehmen.
Interessant sind im Zusammenhang mit der Therapieanpassung Untersuchungen, die zeigen, dass
eine kurzfristige Erhöhung des ICS genauso effektiv ist wie eine langfristige [11, 12].
Besonderheiten der medikamentösen Therapie
Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 2 Jahren mit leichten obstruktiven Bronchitiden können
Kurzzeit-β2-Sympathomimetika (z.B. Terbutalin, Salbutamol), abends auch lang wirkende β2-Sympathomimetika (z.B. Clenbuterol, Tulobuterol) oral gegeben werden. Bei Auftreten mehrerer Rezidive sollte auf eine Inhalationstherapie mittels Dosieraerosol mit Inhalationshilfe oder Kompressorvernebler übergegangen werden. Eine länger dauernde Monotherapie mit β2-Sympathomimetika ist obsolet. Es sollte dann in der oben genannten Altersklasse auch gleichzeitig – zumindest vorübergehend – eine antientzündliche Inhalationstherapie mit ICS eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass es bei Säuglingen evtl. zu einem paradoxen Effekt von β2-Sympathomimetika kommen kann.
Dinatriumcromoglycikum wird v.a. in der Langzeitprophylaxe des leichten Pollenasthmas
angewendet. Es kann auch im Anschluss an eine Behandlung mit ICS zur Langzeitprophylaxe verwendet werden (in diesem Fall β2-Sympathomimetika bei Bedarf).
Bei Säuglingen zeigt Ipratropiumbromid gelegentlich eine bessere Wirkung als die Kurzzeit-β2-
Sympathomimetika. Darüber hinaus sollte es bei Toleranzentwicklung gegenüber β2-Sympathomi-metika eingesetzt werden. Auch bei Kindern mit Unverträglichkeit gegenüber diesen Substanzen werden sie bevorzugt angewendet. Außerdem werden sie als Kombinationstherapeutika erfolgreich eingesetzt [13]. Dabei wird vermutet, dass zwischen β2-Sympathomimetikum und Anticholinergikum ein funktioneller Synergismus besteht.
Lang wirkende β2-Sympathomimetika können genauso wie die Antileukotriene und die
retardierten Theophylline als add-on-Therapie in Stufe 3 eingesetzt werden (s. oben). Darüber hinaus haben sie ihren Platz bei speziellen Asthmaformen wie nächtlichem Asthma trotz adäquater Therapie sowie Anstrengungsasthma. Im Gegensatz zu kurz wirkenden β2-Sympathomimetika nehmen die neuen lang wirkenden β2-Sympathomimetika Formoterol und Salmeterol eine Sonderstellung zwischen Controllern und Relievern ein, weil sie mit einer bronchodilatatorischen und bronchoprotektiven Wirkdauer von 8 bis 12 Stunden auch eine lang anhaltende Controllerfunktion besitzen, ohne eine stärkere antientzündliche Wirkung zu zeigen. Inzwischen sind die Ergebnisse mehrerer Studien im Erwachsenenalter publiziert, die den besseren Effekt einer Kombination aus ICS und lang wirkenden β2-Sympathomimetika gegenüber einer höher dosierten Monotherapie aus ICS insbesondere im Hinblick auf die Lungenfunktion und die Asthma-exazerbationsrate belegen können [14]. Im Kindesalter konnte dieser Effekt nicht klar gezeigt werden [15, 16].
Fixe Kombinationspräparate
Über den Einsatz von fixen Kombinationspräparaten wird in der Asthmatherapie des Kindesalters
seit langem kontrovers diskutiert. Aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile haben fixe Kombinationspräparate aus Bronchodilatatoren und Entzündungshemmern so lange eine Berechtigung, wie eine kombinierte Therapie aus einem β2-Kurzzeit- oder Langzeitsympathomimetikum und einem Entzündungshemmer (DNCG oder ICS) indiziert ist. Sie haben somit in der Einstellungsphase der Dauerbehandlung oder in der Behandlungsphase 3 ihren Platz. Die fixen Kombinationspräparate aus einem β2-Langzeitsympathomimetikum und einem ICS sind wirksamer als die Monotherapie mit dem jeweiligen inhalativen Kortikosteroid und genauso wirksam wie die kombinierte Therapie mit den beiden Einzelsubstanzen (s.o.) (Stand: Erwachsenenstudien). Es stehen derzeit zwei fixe Kombinationen zur Verfügung: Salmeterol/Fluticason und Formoterol/Budesonid. Der Einsatz fixer Kombinationen aus zwei Bronchodilatatoren mit unterschiedlichem Angriffspunkt ist aufgrund des resultierenden funktionellen Synergismus sinnvoll (s. oben).
Besonderheiten der Inhalationstherapie
Das Atemmanöver ist für die bronchiale Deposition entscheidend. Die optimalen Atemmanöver für
die verschiedenen Systeme sind in Tab. 5 zusammengestellt. Wenn möglich sollte für die Dauertherapie nur ein Inhalationssystem (nur ein Typ eines Dosieraerosols bzw. eines Pulverinhalators) verordnet werden.
Beim Umgang mit dem Stufentherapieplan ist zu beachten, dass nicht nur dem Schweregrad der
Erkrankung, sondern auch v.a. dem Alter des Kindes Rechnung getragen werden muss. Dabei sind sowohl die Auswahl des passenden Inhalationssystems als auch die Dosierung der einzelnen Substanzen zu berücksichtigen. Ziel der Inhalationsbehandlung ist es, ein Medikament möglichst ubiquitär auf die intrathorakale Atemwegsschleimhaut zu deponieren. Dazu eignen sich folgende Inhalationsmöglichkeiten:
Dosieraerosole, über so genannte Inhalationshilfen (Spacer) appliziert, sind in ihrem Einsatz auch
bei Säuglingen und Kleinkindern erfolgreich, wenn die Patienten die Atmung über das Mundstück oder die weiche Gesichtsmaske des Spacers tolerieren. Auch sog. Autohalersyteme, bei denen der Hub durch die Inspiration des Patienten ausgelöst wird, können an Inhalationshilfen mit flexiblen Ansatzstutzen adaptiert werden. Die Umstellung von der Gesichtsmaske auf das Mundstück sollte dabei so früh wie möglich erfolgen. Das gilt für Bronchodilatatoren und auch für
Entzündungshemmer. Für die Akuttherapie kann bei der Heimtherapie günstig und technisch bequem ein Düsenvernebler wie der Inhalierboy (Pari, Starnberg) oder der Prodomo (Heyer, Bad Ems) eingesetzt werden (z.B. Leihgerät für zehn Tage). Beim Einsatz von Dosieraerosolen ist des weiteren von Bedeutung, ob das Aerosol im physikalischen Sinne als Suspension oder als Lösung von Treibgas und Wirkstoff vorliegt. So hat z.B. Beclometasondipropionat als extrafeines HFA-Aerosol in Lösung mit einer durchschnittlichen Wirkstoffpartikelgrösse von <3µm besonders im Bereich der kleinen Atemwege eine höhere Lungendeposition ( > 50%) (19).
Bei Kindern ab dem Vorschulalter ist die Pulverinhalation zu bevorzugen, mit der es möglich ist,
die Medikamente ohne zusätzliche Treibmittel zu inhalieren. Zur Pulverinhalation stehen unterschiedliche Systeme zur Verfügung: Einzelkapselsysteme (z.B. Spinhaler, Aerolizer), Multirevolverkapseln (z.B. Rotadisk), Systeme für multiple Einzeldosen (z.B. Diskus) oder Gesamtreservoire (z.B. Turbohaler, Novolizer), aus denen jeweils gleiche Dosen aktiviert werden. Bei allen Pulverinhalationssystemen kommt es entscheidend darauf an, dass der Inspirationsfluss ini-tial hoch ist. Eine initial langsame und dann rasche Inhalation führt zu einer vermehrten Deposition im Oropharynx. Die optimalen Inspirationsflüsse sind in Abhängigkeit des Widerstandes der Inhalatoren („high“ oder „low resistance“) für die einzelnen Geräte unterschiedlich. Ein Atemfluss von 60 l/min führt bei allen Systemen zu einer guten Wirkstoffdeposition im Bronchialsystem.
Nichtmedikamentöse Therapie Umgebungssanierung
Die Maßnahmen der Expositionsprophylaxe richten sich nach dem familiären Allergierisiko
(Anamnese) und nach den Ergebnissen der allergologischen Untersuchungen. Mit der Reduktion der Allergene im Umfeld des Kindes kann im Sinn einer Sekundär- und/oder Tertiärprävention nicht nur die Symptomatik reduziert werden, es können darüber hinaus auch zusätzliche Sensibilisierungen verhindert oder zumindest verzögert werden. Im Vordergrund stehen Maßnahmen zur Allergen- und Schadstoffreduktion: Luftfeuchtigkeit <50%, Zimmertemperatur im Schlafzimmer <18°C und in den Wohnräumen <21°C; Verzicht auf Haustiere und Grünpflanzen; Encasing der Matratze: Die milbendichten Bezüge sollten zwei- bis dreimal im Jahr bei 60°C gewaschen werden; kein Rauchen innerhalb der Wohnung; Verhinderung der Entwicklung großer Staubmengen (keine Staubfänger).
Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Ergänzend zur Expositionsprophylaxe und zur medikamentösen Therapie kann bei einigen Kindern
die Durchführung einer spezifischen Immuntherapie erwogen werden. Die Indikation kann nur nach sorgfältiger allergologischer Abklärung und unter Berücksichtigung der Kontraindikation gestellt werden. Die Durchführung muss gemäß den entsprechenden Richtlinien vorgenommen werden und verlangt Erfahrung bei der Betreuung dieser Patienten sowie die Kenntnis über die Symptome und Therapie von Nebenwirkungen. Es gibt verschiedene Formen der Immuntherapie. Mit der subkutanen Immuntherapie besteht die größte Erfahrung – sie ist erwiesenermaßen am ehesten erfolgreich. Bei der sublingualen Immuntherapie liegen bei Kindern bisher noch sehr wenige Studien vor. Bei Erwachsenen ist ihre Anzahl größer.
Berücksichtigung psychosozialer Faktoren
Besonders bei den multifaktoriellen schweren Verlaufsformen des Asthma bronchiale spielt oft
eine psychische Komponente eine Rolle. Immer ist es wichtig, das psychosoziale Umfeld des Kindes in die Beurteilung mit einzubeziehen und die Therapie entsprechend zu ergänzen.
Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität ist für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Asthma sollte
deshalb nicht zur Sonderbehandlung der Patienten im Sinn eines Sportverbotes oder einer Minderung des Sports führen. Im Gegenteil, körperliche Aktivität ist bei Asthmatikern zu empfehlen. Die Art der Aktivität sollte den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Schwimmen und Intervallsportarten sind besonders geeignet. Bei noch nicht ausreichend eingestelltem Asthma ist die Inhalation eines β2-Sympathomimetikums 15 min vor körperlicher Anstrengung zu empfehlen.
Schul- und Berufsberatung
Die Schulleistung kann bei Asthmatikern aufgrund ihres Leidens beeinträchtigt sein (gestörte
Nachtruhe, Ängste, soziale Spannungen). Der entwicklungspädiatrischen Beurteilung ist deshalb besonderes Augenmerk zu schenken. Rechtzeitig vor der Berufswahl müssen eine Standortbestimmung und evtl. eine erweiterte Allergiediagnostik vorgenommen werden.
Physiotherapie
Bei ungenügender Atemtechnik und/oder schwerem Asthma muss den Kindern das korrekte
Atmen mit Atemhilfen etc. beigebracht werden. Das bewusste Einsetzen der Zwerchfellatmung, das Erlernen einer entspannten Körperhaltung und das Einsetzen der Lippenbremse tragen dazu bei, im Asthmaanfall die Atemnot zu lindern.
Kontrollen und Compliance fördernde Maßnahmen
Ein Asthma im Kindesalter unter Therapie sollte anfangs wenigstens alle drei Monate kontrolliert
werden (Zwischenanamnese, Lungenauskultation, Perzentilenverlauf für Gewicht und Körperhöhe, Kontrolle der Inhalationstechnik und Inspektion der Inhalationsutensilien/Hygiene). Bei Kindern mit stabilisiertem Verlauf oder bei Kindern, die nach Reduktion bzw. Absetzen der Therapie beschwerdefrei bleiben, genügen Kontrollen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten. Lungenfunktionsuntersuchungen sollten entsprechend dem Verlauf wiederholt werden. Ausführliche Gespräche mit den Eltern, insbesondere auch über die Angst vor Behinderung und die Angst vor Kortison, eine gute Eltern-Kind-Instruktion (Asthmaschulung) und das Führen eines Symptomkalenders helfen mit, die Compliance zu verbessern.
Rehabilitationsmaßnahmen
Rehabilitationsmaßnahmen erfassen den Menschen in seiner Gesamtheit (Organe, Persönlichkeit,
soziales Umfeld) und bedingen dadurch eine fächerübergreifende Behandlung (Ärzte, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, Ernährungstherapeuten, Psychologen, Schule, Kindergarten, Sozialpädagogen, Pflege). Ziel der Rehabilitation ist die Integration in den normalen Alltag von Kindern und Jugendlichen. Sie soll den Patienten und seiner Umgebung (Schule, Beruf, Freizeit) einen besseren Umgang mit dem Asthma ermöglichen. Rehabilitationsmaßnahmen können ambulant durchgeführt werden. Gelegentlich bedürfen sie eines umfassenden stationären Aufenthaltes in entsprechenden Fachkliniken.
Kooperation und Konsultation
Ein pneumologisch erfahrener Kinderarzt sollte hinzugezogen werden, wenn:
• Zweifel an der Diagnose bestehen, z.B. in den ersten drei bis vier Lebensjahren bei
• die Behandlung schwierig und der Erfolg nicht zufrieden stellend sind, z.B. wenn Symptome
trotz Steroidinhalation und Dosissteigerung bestehen bleiben;
• sich plötzlich schwere Asthmaanfälle ereignen oder/und eine orale Langzeitbehandlung mit
• Patienten trotz Behandlungsanpassung in ihrer Aktivität eingeschränkt sind;
• Krankenhaus- oder Notfallbehandlung wegen Asthma unmittelbar vorausgegangen sind.
Prof. Dr. med. Dietrich Berdel Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel Pator-Janßen-Str. 8-38 D-46483 Wesel E-Mail: [email protected] Literatur: [1] Berdel D et al. (1998): Therapie-Empfehlungen der Gesel schaft für Pädiatrische Pneumologie zur Behandlung des Asthma bronchiale
bei Kindern und Jugendlichen. Monatszeitschrift Kinderheilkunde 146: 492-497
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Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Urban & Fischer Verlag [7] Global Initiative for Asthma (2002): Global Strategy for Asthma Management and Prevention. National In-stitutes of Health [8] National Asthma Education and Prevention Program (2002): Guidelines for the Diagnosis and Management of Asthma Update on
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Klassifikation der Asthmaschweregrade bei Kindern
Lungenfunktion Schweregrad Symptomatik % des Sollwertes Lebensqualität
Symptomfreies Intervall FEV1 > 80%, MEF25-75 bzw.
a Chronische Entzündung und Vorliegen einer Überempfindlichkeit der Bronchialschleimhaut nicht obligat. Somit definitionsgemäß dann noch kein Asthma (s.o.). Z.B. Auftreten der obstruktiven Ventilationsstörung bei Säuglingen und Kleinkindern infektgetriggert in der kalten Jahreszeit und bei Schulkindern nach sporadischem Allergenkontakt (z.B. bei Bestehen einer seltenen Tierhaarallergie). b Von einer bronchialen Überempfindlichkeit im symptomfreien Intervall ist bei den Schweregraden II, III u. IV auszugehen. c Z.B. bei alltäglicher körperlicher Belastung. d Individuelle Maximalwerte sind zu berücksichtigen. Ggf. Überblähung beachten (FRC > 120% des Sollwertes) Lungenfunktion im Säuglings- und Kleinkindesalter nur in Spezialeinrichtungen messbar. FRC: Funktionelle Residualkapazität; MEF50,25-75: Maximaler exspiratorischer Fluss bei 50,25-75% der forcierten exspiratorischen Vitalkapazität; FEV1: Einsekundenvolumen.
Einteilung der Antiasthmatika (Wirkdauer)
Bedarfsmedikation (Reliever) Langzeitmedikamente (Controller)
(Formoterol) 2-Sympathomimetika Anticholinergika vorzugsweise
Medikamentöse Stufentherapie bei Kindern und Jugendlichen
Stufe 4: schwergradig persisitierend** Bedarfstherapie: Dauertherapie: Inhalatives
hohe ICS-Dosis, zusätzlich langwirksame ß2-Sympatho-
mimetika u./o. ret. Theophyllin (*****).
Stufe 3: mittelgradig persisitierend** Bedarfstherapie: Dauertherapie: Inhalatives
mittlere ICS-Dosis, falls keine Besserung:
Dosissteigerung (um 50-100% = hohe ICS-Dosis
= Stufe 4 ) bzw. add-on lang wirksame b2-Sympatho-
mimetika**** o. Montelukast o. Theophyllin
Stufe 2: geringgradig persisitierend Bedarfstherapie: Dauertherapie: Inhalatives
Therapie der 1. Wahl: Niedrig dosierte inhalative Kortiko-
steroide (ICS). Vorher Versuch mit Montelukast***** oder
Cromonen (DNCG o. Nedocromil) für 4-8 Wo. möglich
Stufe 1: intermittierend Bedarfstherapie: Dauertherapie: Inhalatives kurz wirksames
Alternativen: Anticholinergika (z.B. Ipratropiumbromid ), wässriges Theophyllin oral., Anticholinergika evtl. auch
in Kombination mit kurz wirksamen b2-Sympathomimetika. **
Vor Dosissteigerung des ICS bzw. vor add-on-Therapie oder Gabe oraler Kortikosteroide: Vorstellung in einem
allergologisch-pneumologischen Schwerpunkt (Praxis/Zentrum).
Eine vorübergehende anti-entzündliche Therapie z.B. bei rezidivierenden, infektgetriggerten
Bronchialobstruktionen im Säuglings- oder Kleinkindesalter sowie bei kurzfristigem Allergenkontakt älterer Kinder (z.B. Birkenpollen, sporadischem Tierkontakt) ist möglich. ****
Im Vorschulalter kaum Wirksamkeits- oder Sicherheitsdaten, deshalb hier nur in Ausnahmefällen.
Bei Belastungsasthma als Monotherapie zugelassen, für Stufe 4 noch nicht zugelassen, bei Kleinkindern (1-6 Jahre)
ist Montelukast den langwirksamen ß2- Sympathomimetika vorzuziehen.
Erstanalyse und verlaufsorientierte Therapieanpassung – Ablaufschema
Erstanalyse: Festlegung des Schweregrades u.Therapieeinstellung unter Berücksichtigung der laufenden medikamentösen Behandlung. Langzeittherapie: Therapiekontrolle i. Mittel nach 3 Mo., Therapieanpassung anhand von:
Reduktion Intensivierung Dosierungen der Antiasthmatika in der Dauertherapie
Tages Substanz Bemerkungen < 6. Lj. > 6. Lj. überwiegend antiobstruktiv Salmeterol überwiegend antientzündlich DNCG
Äquivalenz- (Schwellen-) Substanz Dosierungen ** Bemerkungen < 6. Lj. > 6. Lj.
Entsprechen den mittleren Dosierungen in der Stufentherapie, bei denen unerwünschte
Arzneimittelwirkungen nicht zu erwarten sind. -Niedrige, d. h. sichere Dosierungen liegen -darunter, hohe darüber. ***
Die Dosisreduktion auf die Hälfte gilt nur für extrafeines HFA-Aerosol in Lösung mit einer
durchschnittlichen Wirkstoffpartikelgröße < 3 µm und einer dadurch bedingten höheren Lungendeposition (> 50 %).
Optimale Atemmanöver für unterschiedliche Inhalationssysteme ( jeweils nach vollständiger Ausatmung)
Treibgasdosieraerosol
langsame tiefe Inspiration mit längerer Atempause
rasche tiefe Inspiration vom Residualvolumen aus
langsame tiefe Inspiration mit kurzer Atempause
langsame tiefe Inspiration mit längerer Atempause
Therapieempfehlung für Kinder unter 5 Jahren mit akuten Asthmabeschwerden
Alter Inhaliersysteme Bronchodilatatoren Entzündungshemmer
Fluticason 50-125 µg (250 µg) alle 12h
Beclometason 50-200 µg (600 µg) alle 12h
Terbutalin 2,5-5 mg alle 6h (alle 3h) DNCG 20 mg alle 6-8h
Beclometason 50-200 µg (800 µg) alle 12h
Fluticason 25-125 µg (250 µg) alle 12h
Salbutamol 2,5-5 mg alle 6h (alle 3h) Budesonid bis 1.000 µg alle 12h
Die Werte in Klammern stehen für die Maximaldosis und die kürzestmöglichen Intervalle.
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