Universität Witten/Herdecke Medizinische Fakultät Institut für Pflegewissenschaft
Gesprächsleitfaden orale Antibiotikumtherapie
Informationen zum selbständigen Gebrauch
Gesprächsleitfaden
Tabel e der gebräuchlichsten Wirkstoffgruppen
Vorüberlegungen zum Informationsgespräch
Wir haben für den Gesprächsleitfaden die weibliche Form gewählt, selbstverständlich sind Männer genauso gemeint.
EBNP Modul Patienteneducation: Lex, K.; Meyer, E.; Skodowski, U. 2004
Liebe Pflegende
Patientenedukation ist in der deutschen Pflege noch eine junge Aufgabe – dabei ist es
erforderlich, dass die Pflegenden die Betroffenen zur Selbstpflege anleiten und sie in-
formieren, damit sie qualifizierte Entscheidungen treffen und autonomer handeln kön-
nen. Dies ist ein integraler Bestandteil der praktischen Gesundheitsfürsorge.
Zu unseren Aufgaben gehört es u.a. auch, Patientinnen zu einem selbständigen Um-
gang mit ihren Medikamenten zu befähigen. Weil viele Menschen über die Einnahme-
vorschriften von Antibiotika und deren Nebenwirkungen nicht ausreichend informiert
sind, haben wir einen Gesprächsleitfaden zur Information der Betroffenen entwickelt.
Wir haben uns dabei auf Informationen über die orale Antibiotikumtherapie beschränkt.
Die Anleitung zur Selbstpflege beinhaltet das Wissen über Wirkung, Wechselwirkung
und möglichen Nebenwirkungen der angeordneten Antibiotikumtherapie, ebenso wie die
korrekte Einnahme, um Resistenzen zu vermeiden und den Behandlungserfolg zu si-
chern. Verhaltensweisen zur Vorbeugung bzw. Linderung häufig auftretender Nebenwir-
kungen sind in den Sachinformationen enthalten.
Lesen Sie sich vor dem Gespräch den entsprechenden „Waschzettel“ und die Sachin-
formationen aufmerksam durch. Damit Sie zielgenaue Informationen zu dem angeord-
neten Medikament geben können, haben wir eine Tabel e mit den gebräuchlichsten An-
tibiotikumgruppen eingefügt. Die Spalte für die Handelsnamen haben wir frei gelassen,
damit Sie diese für Ihre Institution individuel eintragen können. Es sind nur die häufigs-
ten Nebenwirkungen aufgeführt; wenn es aber die Situation der Betroffenen erfordert,
sol ten Sie über seltene Nebenwirkungen wie Unruhe, Zittern, Schlaflosigkeit oder Nei-
gung zu Krampfanfäl en bei den entsprechenden Medikamenten ebenfal s informieren.
Kopieren Sie sich für das Gespräch die letzten beiden Seiten des Leitfadens als Ge-
dächtnishilfe und zeichnen Sie die besprochenen Aspekte ab.
Wir haben einen Flyer zur Antibiotikumgabe konzipiert, damit Patientinnen und Angehö-
rige die Möglichkeit haben, das Gehörte nachzulesen. Der Flyer kann das Informations-
gespräch nicht ersetzen sondern dient der Ergänzung.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns eine Rückmeldung zu dem Gesprächsleitfa-
den und dem Flyer per E-Mail zukommen lassen würden.
Edith Meyer Ul a Skodowski [email protected]
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2. Sachinformation
2.1 Definition und Wirkung von Antibiotika
Beschreiben Sie in einfachen Worten, was Antibiotika sind und warum sie verordnet wurden, damit die Patientinnen die Verantwortung für korrekte Einnahme und Beachtung von Verhaltensweisen zur Sicherung der Therapie selbst übernehmen können.:
Antibiotika zählen zu den wichtigsten Errungenschaften der Medizin und retten in vielen Fäl en Menschen das Leben, die noch vor vierzig Jahren an heute eher harmlosen Infektionen gestorben wären. Der Begriff der Antibiotika kommt aus dem Griechischen ("anti" = gegen und "bios" = das Leben). Das heißt sie richten sich einerseits gegen das Leben, nämlich das von Mikroorganismen, andererseits ermöglichen sie infizierten Menschen dadurch das Überleben, indem sie die krankheitsverursachenden Mikroorganismen im Körper abtöten oder an ihrem Wachstum hindern.
Antibiotika sind also gegen Bakterien wirksame Anti nfektiva (= Arzneimittel gegen die Erreger von Infektionskrankheiten), welche das Wachstum von Bakterien hemmen (Bakteriostase) oder diese abtöten (Bakterizid)
Antibiotika beeinträchtigen al erdings auch die körpereigenen notwendigen Mikroor-ganismen, so dass das Gleichgewicht der Darmflora beschädigt werden kann und es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen kommen, oft auch zu Durchfäl en. Ebenfal s kann das Gleichgewicht der Haut- und Schleimhautflora ge-stört werden, so dass sich Pilzinfektionen entwickeln können. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Da Infektionen auch durch Viren oder Pilze verursacht werden können ist es wichtig, dass der Arzt feststel t, welche Infektion vorliegt und dann das richtige Antibiotikum verordnet.
2.2 Resistenzbildung
Durch eine zunehmende globale Resistenzentwicklung wird es immer wichtiger, die Indikationen einer Antibiotikumtherapie besonders sorgfältig zu stel en. Gegen Antibiotika resistent zu sein, bedeutet nicht, dass der Mensch resistent ist, sondern, dass die die Infektion verursachenden Keime nicht (natürliche Resistenz) oder nicht mehr (erworbene Resistenz) auf das Antibiotikum reagieren. Multiresistente, also gegenüber mehreren Antibiotika unempfindliche Bakterien (z.B. MRSA) sind in Kliniken ein großes Problem.
Erklären Sie den Patientinnen sofern es nötig ist, dass bei nicht Beachtung der Einnahmevorschriften und vorzeitiger Beendigung der Therapie die Gefahr der Resistenzbildung wachsen kann.
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2.3 Einnahmevorschriften
Informieren Sie die Patientinnen bei der Einnahme von Antibiotika über folgende Vor-schriften, um die therapeutische Wirkung zu sichern:
• Zur Ösophagitispropylaxe und zur Gewährleistung einer vol ständigen Resorption
sol en Antibiotika grundsätzlich mit ausreichend Flüssigkeit (ca. 200 ml , vor-zugsweise Wasser) eingenommen werden.
• Die vorgeschriebenen Menge (Dosierung) und die vorgesehene Therapiedauer
ist unbedingt einzuhalten, um eine Resistenzbildung vorzubeugen. Die Dosierung von Antibiotika wird durch Schweregrad und die Art der Infektion bestimmt, durch die Sensibilität des verursachenden Erregers und durch Alter, Gewicht und die Nierenfunktion des Erkrankten. Cave: Serumkreatininanstieg.
• Antibiotika müssen immer in gleichen zeitlichen Abständen eingenommen werden
(al e 8 Std. bei 3 maliger Einnahme; al e 12 Stunden bei 2 maliger Einnahme am Tag) , um den biochemischen Wirkmechanismus (Bakteriostase/ Bakerizidie) nicht zu unterbrechen und damit der Wirkungsspiegel nicht abfäl t. .
• Wurde die Einnahme vergessen, muss die vergessene Dosis sobald als möglich
eingenommen werden. Ist der Abstand zu groß, kann bei manchen Antibiotika die doppelte Dosis eingenommen werden, es sol te aber in diesem Fal der Arzt um Rat gefragt werden. Tabletten mit Bruchril e dürfen geteilt oder zwischen zwei Esslöffeln zerkleinern werden. Kapseln oder Tabletten, bei denen keine Teilung empfohlen wird, dürfen auf keinem Fal anders als angegeben eingenommen werden.
• Die Einnahmeempfehlungen des Herstel ers sol en zur optimalen Resorption be-
folgt werden und leiten sich von den jeweiligen Antibiotikumgruppen ab. (siehe Tabel e Seite .und Gebrauchsinformation)
Die ausgesprochenen Empfehlungen erheben keinen Anspruch der Vol ständigkeit. Sol ten laut Gebrauchsinformation weitere Einnahmeempfehlungen für ein speziel es Antibiotikum zu beachten sein, erläutern Sie dies der entsprechenden Patientin. 2.4 Nebenwirkungen
Informieren Sie die Patientinnen und/oder ihre Angehörigen über mögliche Nebenwir-kungen dahingehend, dass sie zur Selbstbeobachtung in der Lage sind, und erkennen, wann sie einen Arzt aufsuchen müssen. Geben Sie mündliche und schriftliche Informati-onen über das Verhalten zur Vermeidung von Nebenwirkungen. Erläutern Sie Hinweise zur Diätetik bei leichten Durchfäl en und gegebenenfal s Maß-nahmen zur Verhütung bzw. Linderung von Genitalmykosen. Gehen Sie davon aus, dass nicht al e Nebenwirkungen für al e Patientinnen von Be-deutung sind. Je stärker aber die Infektionsabwehr beeinträchtigt ist, desto eher besteht die Möglichkeit, dass es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt, z.B. bei schweren Infektionen, bei häufigen oder hochdosierten Antibiotikumgaben oder wenn mehrere Erkrankungen zu einer al gemeinen Abwehrschwäche führen.
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2.4.1 Allergien
Al ergien können bei nahezu al en Antibiotika auftreten. Weisen Sie die Patientinnen darauf hin, auf Zeichen von Al ergien wie Konjunktivitis, Urtikaria, Rhinitis zu achten und entsprechend den Arzt aufzusuchen. Geben Sie über Anzeichen von al ergisch beding- tem Asthma oder Angioödem den Patientinnen genaue Beschreibungen mit dem Hin- weis, sol ten diese Symptome auftreten, die Medikamente sofort abzusetzen und den Arzt aufzusuchen, gegebenenfal s auch den Notarzt zu rufen. Erklären Sie der Patientin, fal s schon einmal eine Al ergie gegen ein Antibiotikum auf- getreten ist, warum sie dieses Medikament nicht wieder einnehmen darf und dass dies im Al ergiepass bzw. Impfpass vermerkt werden muss. 2.3.1 Durchfallerkrankungen
Durchfäl e sind die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen, da das Antibiotikum häufig auch schädigend auf die Darmflora wirkt. Informieren Sie die Patientinnen über al gemeine Ernährungsrichtlinien zur Vermeidung und Linderung von Durchfäl en und über ausreichende Flüssigkeitszufuhr durch stil e Wasser und Tees. Bei leichten Durchfäl en können Sie Elektrolytlösungen aus der Apotheke oder isotoni- sche Getränke für Sportler empfehlen, da diese Natrium und Kalium enthalten ebenso wie nicht zu heiße, klare Brühe. Schwarzer Tee, fünf Minuten gezogen, wirkt günstig. Von der Gabe von Cola- oder Saftgetränken (auch zusammen mit Salzstangen) ist al - gemein aufgrund der unangemessenen Elektrolytkonzentration und des hohen Zucker- anteils abzuraten, da dies eine schnel e Zurückgewinnung von Flüssigkeit eher verhin- dert. Speziel bei Cola ist der Koffeingehalt zu beachten; dasselbe gilt für Kaffee. Milch und Milchprodukte können den Durchfal ebenfal s verstärken. Ebenso ist Alkohol zu meiden. Die Getränke sol ten nicht zu kalt und nicht zu heiß sein, da dies den Durchfal verstärken kann. Entgegen der häufig verbreiteten Meinung hilft Hungern nichts, da der Magen-Darm- Trakt dadurch nicht geschont wird. Empfehlenswert ist bei Durchfal eine darmscho- nende Diät. Weisen Sie die Patientinnen darauf hin, dass bei nicht beherrschbaren Durchfäl en über 24 Stunden oder zunehmender Müdigkeit oder Schwäche dringend der Arzt aufgesucht werden muss. Neben der unzureichenden Resorption des Medikamentes muss auch an eine Pseudomembranöse Colitis als relevante Nebenwirkung gedacht werden. Nach Abschluss der Antibiotikumeinnahme kann an eine Darmsanierung zum Aufbau der Darmflora und der Infektabwehr durch Medikamente mit Enterokokken gedacht werden.
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2.4.2 Pilzinfektionen
Erklären Sie den Patientinnen, dass das Antibiotikum auch das natürliche Gleichgewicht der Mikroorganismen auf der Haut stören und es dadurch zum Auftreten einer Pilzinfek- tion, vor al em in Hautfalten und zwischen den Zehen kommen kann. Menschen, die aufgrund einer anderen Erkrankung wie Diabetes oder einer Abwehrschwäche zu Haut- entzündungen neigen, sind besonders anfäl ig. Beschreiben Sie, wie sich eine Mykose äußert (juckende, gerötete Stel en). Informieren Sie über Verhalten zur Vermeidung von Pilzinfektionen:
milde Hautpflegemittel, die den Säureschutzmantel stärken verwenden, eventuel
Auf parfümierte Seifen und Hautcremes verzichten. Natürliche Öle wie Mandel-
oder Sonnenblumenöl sind hautverträglicher und pflegender als die meisten Haut-Lotionen.
Wärme- und Feuchtigkeitsstau vermeiden, vor al em in den Hautfalten
keine enge scheuernde, synthetische Kleidung und Unterwäsche
Tragen von luftdurchlässiger (Baumwol -) Kleidung.
auf übermäßigen Zuckergenuss verzichten, da Zucker die Entwicklung von Pilzin-fektionen fördert
Bei Frauen mit einer bekannten Neigung zu Genitalmykosen empfiehlt es sich, den Arzt bereits bei der Verordnung von Antibiotika auf das Problem anzusprechen. Er könnte dann evtl. vorbeugend geeignete Arzneimittel zur Vermeidung einer Pilzinfektion verordnen. Zeigen Sie auf, wie sich eine Pizinfektion im Genitalbereich äußern kann, wie Jucken und Brennen im Intimbereich, Rötungen der Schleimhaut, manchmal Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr und eventuel verstärkter, weißlich-krümeliger Ausfluss Geben Sie diesen Frauen zusätzlich zu den oben genannten Informationen Hinweise zur Intimpflege:
gründliche Hygiene nach dem Stuhlgang (immer von vorne nach hinten wischen,
Tragen von luftdurchlässigen (Baumwol -) Schlüpfern.
möglichst keine Slipeinlagen mit Kunststoffbeschichtung
Verzicht auf ungeeignete Intimpflegemittel wie Seife, Lotionen und Deodorants
Reinigung der Intimgegend mit klarem Wasser genügt, das Wasser kann mit
2.4.3 Photosensibilität Warnen Sie die Patientinnen vor direkter Sonneneinstrahlung und Solariumsbesuchen, da manche Antibiotika als Folge Pigmentflecken verursachen. Vor al em bei Tetracycli- nen kann es zu einer Hyperpigmentierung kommen, bei Kindern zu einer Gelbfärbung der Zähne.
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2.4.4 Sonstige Nebenwirkungen Weisen Sie die Patientinnen nur bei den entsprechend ausgewiesenen Nebenwirkungen auf diese und die entsprechenden Verhaltensweisen hin.
• einige Antibiotika machen bei längerfristiger Einnahme eine regelmäßige
Blutbildkontrol e erfordern.(Leukopenie)
• Übelkeit und Erbrechen können auftreten, bei schweren Fäl en sol ten die
• Bei den entsprechenden Medikamenten sol ten Sie darüber informieren, dass
Schwindel als Nebenwirkung genannt wird. Vor al em ältere Patienten sind vor Sturzgefahr zu warnen. Auch Auto fahren kann gefährlich sein.
• Kopfschmerzen, Unruhezustände, Zittern und Schlafstörungen werden als
Nebenwirkungen v. a. bei Gyrasehemmern genannt.
• Geschmacksveränderungen können ebenfal s auf die Antibiotika zurückzuführen
Die aufgezeigten Nebenwirkungen erheben keinen Anspruch auf Vol ständigkeit, deshalb ist es notwendig, dass Sie die Gebrauchsinformationen („Waschzetteln“) aufmerksam durchlesen und wenn Sie es für angebracht halten, die Patientinnen auch über seltene Nebenwirkungen informieren. 2.5 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Fragen Sie die Patientinnen, ob sie weitere Medikamente einnehmen und erklären Sie ihnen ggf. die Wechselwirkung mit dem verordneten Antibiotikum. Die wichtigsten sind hier aufgeführt, weitere entnehmen Sie bitte den Beipackzetteln:
• Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen Kontrazeptiva
(„Antibaby - Pil e“) ist bei gleichzeitiger Antibiotikumgabe in Frage gestel t. Die Patientin sol te auf andere Verhütungsmethoden aufmerksam gemacht werden.
• Bei Einnahme von Antikoagulantien (Marcumar) kann sich die Prothrombinzeit
verlängern. Cave: Blutungsneigung. Kontrol e der Gerinnungsparameter ist angezeigt.
• Gefahr einer Toxizitätserhöhung bei gleichzeitiger Digoxintherapie
• Wirkungsverstärkung von Diuretika und Aminoglykosiden.
Nierenfunktionskontrol en und Blutzuckerkontrol en empfohlen!
• Keine Aktivkohle! Sie verhindert die Resorption.
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Antibiotika Handelsname Indikation (Bsp.) Nebenwirkungen Wechselwirkung Einnahme - Hinweise
Penicilline: Gruppe der Benzyl – und Oralpenicilline Penicilline: Gruppe der Aminobenzylpenicilline Ampicil in
Harn- oder Gal enwegsinfektExanthem, Geschmacks-
Oral - Cephalosporine Cefaclor Tetrazykline Doxycyclin
Al ergie, Photosensibilisie- Antikoagulantien
Pneumonie, Nasenneben- rung, Schwindel, Leber-u. (Wirkungsver-stär-
Gyrasehemmer Ciprofloxacin
schwere Harnwegsinfekte Kopfschmerzen, Unruhe,
1Std. vor/ 3 Std. nach d. Essen
Nüchterneinnahme erhöht Maxi-malspiegel
Andere Antibiotika u. antimikrobiell wirsame Chemotherapeutika Clindamycin
Al ergie, Photosensibilisie- Antikoagulantien
Legionel en- Pneumonie u. veränderung Erbrechen Wechselwirkg. m. An- direkt zum Essen, nicht mit andere Atemwegsinfekte
Wechselwirkung mit direkt zum Essen, hohe Alkohol-
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5. Vorüberlegung zum Informationsgespräch 5.1 Zielgruppe
Beraten und Informiert werden sol en Patientinnen, Bewohnerinnen und/oder deren Angehörige, denen eine orale Antibiotikumtherapie verordnet wurde im klinischen Bereich, in Altenhilfeeinrichtungen oder in der ambulanten Pflege 5.2 Überprüfbare Ziele der Information
A. Grobziel
Die Betroffene kennt Wirkung, Wechselwirkung und mögliche Nebenwirkungen von Antibiotika. Sie beachtet die Einnahmevorschriften und ist in der Lage, unerwünschte Nebenwirkungen einzuordnen und ihnen vorzubeugen. B. Feinziele
Die Betroffene kennt Indikation, Kontraindikation und mögliche Komplikationen ihrer Antibiotikumtherapie Die Betroffene weiß, wie das Antibiotikum wirkt und wie es einzunehmen ist. Die Betroffene achtet auf mögliche Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Die Betroffene kennt mögliche Nebenwirkungen ihrer Antibiotikumtherapie Die Betroffene weiß, welche Nebenwirkungen einen sofortigen Arztbesuch erforder- lich machen. Die Betroffene erkennen die Anzeichen der Nebenwirkungen Die Betroffene kennt Maßnahmen, möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen Die Betroffene kennt Maßnahmen, Nebenwirkungen zu mildern (oder zu behandeln). 5.3 Methodisches Vorgehen zur Anwendung des Gesprächs-
leitfadens
• Lesen Sie vor Beratungsbeginn den Waschzettel des betreffenden Antibiotikums und
die Sachinformation des Leitfadens sorgfältig durch.
• Kopieren Sie sich bitte die letzten beiden Seiten des Leitfadens • Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit (Organisieren Sie sich so, dass Sie diese Zeit nicht
• Passen Sie einen günstigen Zeitpunkt ab, an dem die Patientin aufnahmefähig ist. • Sorgen Sie für eine ruhige, positive Atmosphäre und ausreichend Privatheit. • Erfragen Sie zunächst das Vorwissen:
1. Ist schon einmal mit einem Antibiotikum behandelt worden? 2. kennt die Patientin dieses Antibiotikum schon? 3. Sind bei dieser Patientin Al ergien bekannt?
• Stel en Sie ihr einen Stift und Papier zur Verfügung, um sich eventuel Fragen, die
während des Gesprächs kommen, aufschreiben zu können.
• Gehen Sie die Informationspunkte mit der Betroffenen durch und zeichnen das
• Erfragen Sie zu den einzelnen Informationspunkten immer wieder das Vorwissen. • Stel en Sie durch gezieltes Nachfragen sicher, dass die Patientin Sie richtig
• Beachten Sie die kognitiven und auch sprachlichen Fähigkeiten der Patientin.
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Leitfaden
Erfragen Sie das Vorwissen der Patientin
Erklären Sie mit einfachen Worten, was Antibiotika sind und wie sie
Erläutern Sie kurz die Bedeutung und Folgen einer Resistenzbildung
Nennen Sie den Namen und die Indikation des verordneten
Weisen Sie darauf hin, die vorgeschriebene Dosierung und Therapiedauer unbedingt einzuhalten
Erläutern Sie die Einnahmevorschriften
o je nach Medikament nüchtern oder zum Essen einnehmen
o je nach Medikament Nahrungsmittel vermeiden (Milch, Säfte,
Erfragen Sie, ob weitere Medikamente eingenommen werden
Besprechen Sie ggf. Wechselwirkungen (Marcumar, Digoxin, Diuretika,
Aminoglycoside, Aktivkohle, orale Kontrazeptiva)
Informieren Sie über die in Frage kommenden Nebenwirkungen
Beschreiben Sie Anzeichen von Allergien (Hautausschlag, Juckreiz,
und entsprechendes Verhalten bei Auftreten.
Begründen Sie, warum es häufig zu Magen- Darmbeschwerden kommt
Geben Ratschläge zur Ernährung bei Diarrhoen:
o Reichlich trinken, am besten täglich zwei bis drei Liter stil es
Mineralwasser (eher leicht angewärmt als eiskalt), lauwarmer Tee (z.
B. Kamil en- oder Fencheltee) oder nicht zu heiße, klare Brühe weil sie
Natrium und Kalium ersetzt. Schwarzer Tee, fünf Minuten gezogen, wirkt günstig.
o Evtl. Elektrolytlösungen aus der Apotheke oder isotonische Getränke
für Sportler enthalten Natrium und Kalium
o Statt drei Hauptmahlzeiten fünf kleinere Mahlzeiten pro Tag einplanen.
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o Bei Durchfal bestens bewährt haben sich zerdrückte Bananen,
geriebene Äpfel und Karotten - auch als Karottensuppe.
o Als langsam aufbauende Diät sind Kartoffelbrei, Haferschleim, Nudeln
und gekochter Reis ebenso wie Knäckebrot und ungezuckerter
o Ungünstig wirken frisches Obst (ausgenommen Banane und geriebene
Äpfel), gegril te, frittierte oder fette und somit schwer verdauliche
Speisen sowie stark gewürztes oder gebratenes Essen.
o Meiden Sie blähendes Gemüse und Hülsenfrüchte.
o Auf Milch und Milchprodukte verzichten.
o Wenn Sie wieder Appetit bekommen haben, beginnen Sie langsam,
Fragen Sie Frauen, ob eine Disposition zu Genitalmykosen besteht und
wie sich diese äußert (Juckreiz, Brennen, Rötung der Schleimhaut, Schmerzen, evt. weiß-krümeliger Ausfluss)
Besprechen Sie vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von
o gründliche Hygiene nach dem Stuhlgang (immer von vorne nach hinten
o Wärme- und Feuchtigkeitsstau vermeiden
o keine enge scheuernde, synthetische Kleidung und Unterwäsche
o Tragen von luftdurchlässiger (Baumwol -) Kleidung
o möglichst keine Slipeinlagen mit Kunststoffbeschichtung
o Verzicht auf ungeeignete Intimpflegemittel wie Seife, Lotionen und
Deodorants sowie feuchtem Toilettenpapier
o Reinigung der Intimgegend mit klarem Wasser genügt, das Wasser kann
mit Zitrone oder Essig angesäuert werden
o auf übermäßigen Zuckergenuss verzichten, da Zucker die Entwicklung
Geben Sie je nach Medikament Informationen und Verhaltensweisen zu
weiteren Nebenwirkungen. (Photosensibilität, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe etc.)
Zeigen Sie noch einmal auf, welche Symptome dringend einen Arztbesuch
Allergien, Atemnot, starke Durchfälle über 24 Stunden
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A Prospective Study of Pain and Analgesic Use in OutpatientEndoscopic Anterior Cruciate Ligament ReconstructionJames S. Williams, Jr., M.D., Gary Wexler, M.D., Peter J. Novak, M.D.,Charles A. Bush-Joseph, M.D., Bernard R. Bach, Jr., M.D., and Shyamala K. Badrinath, M.D. Summary: A prospective study was undertaken to evaluate the postoperative pain and analgesic profiles of a group of 50 pati
TMJ (Temporomandibular Disorder)- More than fifteen percent of American adults suffer from chronic facial pain. Some common symptoms include pain in or around the ear, tenderness of the jaw, clicking or popping noises when opening the mouth, or even headaches and neck aches. Two joints and several jaw muscles make it possible to open and close the mouth. They work together when you chew, spe