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Unternehmen in Schwierigkeiten
Erläuterungen zur Identifizierung von »Unternehmen in Schwierigkeiten« im Sinne der Leitlinien der Gemeinschaft
für staatliche Beihilfen zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten (Amtsblatt der
EU C 244/2 vom 01.10. 2004) beziehungsweise der Verordnung Nummer 800/2008 der Kommission (Allgemeine
Gruppenfreistellungsverordnung, Amtsblatt der EU L 214/3 vom 09.08.2008)
Definition Unternehmen in Schwierigkeiten:
Ein Unternehmen befindet sich im Sinne der Leitlinien dann in Schwierigkeiten, wenn es nicht in der Lage ist, mit • zunehmende Verschuldung und Zinsbelastung eigenen finanziellen Mitteln oder Fremdmitteln, die ihm von • Abnahme oder Verlust des Reinvermögenswertes seinen Eigentümern/Anteilseignern oder Gläubigern zur Die Beurteilung, ob ein Unternehmen in Schw Verfügung gestellt werden, Verluste einzudämmen, die das vorliegt, ist im Rahmen einer Gesamtabwägung aller Um- Unternehmen auf kurze oder mittlere Sicht so gut wie sicher stände des Einzelfalls unter Berücksichtigung der letzten in den wirtschaftlichen Untergang treiben werden, wenn der Jahresabschlüsse und anderer aussagefähiger Unterneh- Staat nicht eingreift. Das Vorliegen eines Unternehmens in Schwierigkeiten kann anhand der folgenden Kriterien ge- Neue Unternehmen
Neue Unternehmen mit einem Unternehmensalter bis zu 3
Formale Definition
Jahren sind grundsätzlich nicht als Unternehmen in Gemäß dem W ortlaut der Leit linien befindet sich ein Un- Schwierigkeiten zu qualifizieren. Dies gilt auch dann, w enn ternehmen unabhängig von der Größe insbesondere in fol- ihre anfängliche Finanzsituation angespannt ist, da es sich um typische Startschwierigkeiten handelt. a) bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung mehr als Ausnahmsweise ist ein neues Unternehmen dann als Un- die Hälfte des gezeichneten Kapitals verschwunden und ternehmen in Schw ierigkeiten einzustufen, wenn bei die- mehr als ein Viertel dieses Kapitals während der letzten sem bereits die Voraussetzungen für die Eröffnung eines zwölf Monate verloren gegangen ist oder b) bei Gesellschaften, in denen mindestens einige Gesell- schafter unbeschränkt für die Schulden der Gesell- Erwerb eines Unternehmens aus der Insolvenz heraus
schaft haften, mehr als die Hälfte der in den Ge- Ein Unternehmen, das von einem Investor aus der Insol- schäftsbüchern ausgewiesenen Eigenmittel verschwun- venz heraus erworben wird, ist grundsätzlich kein Unter- den und mehr als ein Viertel dieser Mittel während der nehmen in Schw ierigkeiten, wenn die nachfolgenden Be- letzten zwölf Monate verloren gegangen ist oder c) unabhängig von der Rechtsform der Gesellschaft die im • Die Betriebsstätte oder T eile hiervon w erden zum innerstaatlichen Recht vorgesehenen Voraussetzungen Marktpreis erworben. Der Kauf zum Marktpreis soll si- für die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens erfüllt sind. cherstellen, dass keine Be ihilfen vom alten auf das Zur Beurteilung des Vorliegens der oben genannten Krite- neue Unternehmen übertragen w erden und der neue rien dürften in der Regel die letzten 2 Jahresabschlüsse Investor somit eine marktmäß ige Kaufentscheidung Im Rahmen einer F örderung nach der Allgemeinen Grup- • Der Investor muss einen angemessenen Eigenbeitrag penfreistellungsverordnung liegt nur dann ein Unterneh- erbringen, der dokumentiert, dass er von den Z ukunfts- men in Schwierigkeiten vor, wenn die oben genannte for- saussichten des übernommenen Unternehmens über- male Definition erfüllt ist. Die materielle Definition (siehe • Eine Kofinanzierung der Übernahme des Unterneh- mens durch eine private Bank zu Marktkonditionen do- Materielle Definition
kumentiert ebenfalls, dass der Erw erbsvorgang zu Im Sinne der Leitlinien für Beihilfen an Unternehmen in Schwierigkeiten kann es sich auch dann, w enn das Un- ternehmen nicht die formale Definition unter 1 . erfül t, um ein Unternehmen in Schwierigkeiten handeln, wenn die fol- genden Symptome vorliegen: • Steigende Verluste • Sinkende Umsätze Datum: 01/2009 • Bestellnummer: 142 251 KfW • Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt • Postfach 11 11 41, 60046 Frankfurt • Tel.: 069 7431-0 • Fax: 069 7431-2944 • www.kfw.de • Infocenter der KfW Mittelstandsbank: Tel.: 01801 241124 *) • Infocenter der KfW Förderbank: Tel.: 01801 335577 *) • Beratungszentrum Berlin: Behrensstraße 31, 10117 Berlin, Tel.: 030 20264-5050 • Beratungszentrum Bonn: Ludwig-Erhard-Platz 1-3, 53179 Bonn, Tel. 0228 831-8003 • Beratungszentrum Frankfurt: Bockenheimer Landstraße 104, 60325 Frankfurt, Tel.: 069 7431-3030 *) 3,9 Cent/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Preise aus Mobilfunknetzen können abweichen.

Source: http://www.ifbhh.de/fileadmin/pdf/IFB_Download/IFB_Wirtschaft/19_Unternehmen_in_Schwierigkeiten.pdf