Neues von Bonus-Malus: Protonenpumpenhemmer werden aus der Bonus-Malus-Regelung herausgenommen
Seit 2007 gilt für Vertragsärzte die Bonus-Malus-Regelung. Die Spitzenverbände der
Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung haben dafür sieben
Arzneimittelgruppen festgelegt. In Berlin wurde die Vorgabe der KBV 1:1 übernom-
men. Regional werden für jede dieser Arzneimittelgruppen Durchschnittskosten je
definierter Tagesdosis (defined daily dose, DDD) festgelegt, die die Vertragsärzte bei
Das System der Bonus-Malus-Regelung
Die ab 01.01.2007 geltende Bonus-Malus-Regelung wurde durch das Gesetz zur
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (AVWG) vom
26.04.2006 in das SGB V eingefügt (§ 84 Abs. 7a SGB V).
Sieben Arzneimittelgruppen unterfallen der Bonus-Malus-Regelung:
Protonenpumpen-Inhibitoren (Omeprazol)
Selektive Betablocker (Bisoprolol)
Alpha-Rezeptorenblocker (Tamsulosin)
Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Inhibitoren (Citalopram)
In Klammern ist jeweils die Leitsubstanz der Gruppe aufgeführt. Diese sieben Grup-
pen gehören zu den verordnungsstärksten Arzneimitteln. Sie umfassen ca. 12 % des
Arzneimittelumsatzes im vertragsärztlichen Bereich.
Die KBV hat den Anteil der Leitsubstanz an der Gesamtverordnung sowie die Kosten
je DDD bundesweit erfasst. Ausgehend von den Werten der dabei jeweils drittbesten
KV wird als Zielvorgabe für die regionale KV festgelegt, dass man sich bei beiden
Parametern jeweils um ein Drittel der drittbesten KV annähern muss.
Bei der Konzeption der Bonus-Malus-Regelung wurde allerdings übersehen, dass
das System der DDD für diese Zwecke ungeeignet ist. So wird beispielsweise nur
sehr ungenau abgebildet, dass zahlreiche Wirkstoffe für mehrere Indikationen zuge-
Wird das vorgegebene Ziel der Kosten je DDD durch den einzelnen Vertragsarzt im
Quartal pro Arzneimittelgruppe um mehr als 10 % überschritten, werden zwingend
Regresse geltend gemacht. Praxisbesonderheiten können dabei – im Gegensatz zur
Arzneimittelrichtgrößenprüfung – nicht berücksichtigt werden.
Bei einer Überschreitung von über 10 % bis 20 % sind 20 % des Überschreitungsbe-
trages als Regress fällig. Bei einer Überschreitung von mehr als 20 % bis 30 % sind
dies 30 % des Überschreitungsbetrages. Bei einer Überschreitung von mehr als
30 % sind 50 % des Überschreitungsbetrages als Regress festzusetzen.
Ein Ausgleich zwischen den verschiedenen Arzneimittelgruppen findet dabei nicht
Der mögliche Bonus wird hingegen nicht für den einzelnen Vertragsarzt berechnet.
Unterschreiten alle Vertragsärzte einer KV insgesamt die Durchschnittskosten je
DDD, zahlen die Krankenkassen einen Bonus an die KV. Dieser wird an „wirtschaft-
lich verordnende“ Vertragsärzte ausgeschüttet, die die Kosten je DDD einhalten.
Insgesamt wird die Bonus-Malus-Regelung von den meisten Medizinrechtlern für
rechtswidrig gehalten. Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich für jeden Vertrags-
arzt, gegen jeden derartigen Regress Widerspruch einzulegen. Denn nur wer sich
gegen einen Regress mit Widerspruch, Klage etc. zur Wehr setzt, kann an einer spä-
teren möglichen Gerichtsentscheidung gegen die Bonus-Malus-Regelung partizipie-
ren. Andernfalls sind die Regressbescheide bestandskräftig.
Herausnahme der Protonenpumpenhemmer aus der Bonus-Malus- Regelung
Nach Informationen der KBV wurde die Arzneimittelgruppe der Protonenpumpen-
Inhibitoren (Protonenpumpenhemmer, PPI) kürzlich aus der Bundesvereinbarung
nach § 84 Abs. 7a SGB V gestrichen (siehe auch www.kvberlin.de, www.kvbb.de
sowie Ärzte Zeitung vom 26.02.2007, Seite 1). Dafür wurden Gründe der Rechtssi-
cherheit angegeben. Die auf Bundesebene vorgenommene Berechnung der Durch-
schnittskosten je DDD wurde nicht mit den vom Deutschen Institut für Medizinische
Dokumentation und Information (DIMDI) veröffentlichten amtlichen DDD durchge-
führt. Vielmehr wurden die nicht für Deutschland passenden Werte der Weltgesund-
Der Ausschluss der PPI hat zur Konsequenz, dass in den Kassenärztlichen Vereini-
gungen, die die Bundesvereinbarung übernommen haben, die Bonus-Malus-
Regelung für PPI nicht gilt. Entsprechende Regresse für PPI können also nicht aus-
Auf der anderen Seite fallen die PPI damit wieder unter die Arzneimittelrichtgrößen.
Denn lediglich die Arzneimittel, für die die Bonus-Malus-Regelung gilt, sind von der
Künftig fallen die Protonenpumpen-Inhibitoren aus der Bonus-Malus-Regelung her-
aus. Wann dies genau umgesetzt wird, ist noch offen. Nach der Herausnahme der
PPI aus der Bonus-Malus-Regelung können insoweit keine Regresse mehr ausge-
sprochen werden. Allerdings unterfallen die PPI dann wieder den Arzneimittelgrößen.
Im Gegensatz zur Bonus-Malus-Regelung können bei Arzneimittelrichtgrößenprüfun-
gen jedoch Praxisbesonderheiten geltend gemacht werden. Für die übrigen sechs
Arzneimittelgruppen gilt die Bonus-Malus-Regelung weiter. Da diese Regelung von
den meisten Medizinrechtlern als rechtswidrig angesehen wird, sollten Vertragsärzte
generell gegen Regresse Widerspruch einlegen, die auf der Bonus-Malus-Regelung
beruhen. Denn nur so können sie an möglichen künftigen positiven Gerichtsent-
Dr. Christian Jäkel Rechtsanwalt und Arzt Fachanwalt für Medizinrecht
Sozietät Dr. Rehborn - Rechtsanwälte Kurfürstendamm 184 10707 Berlin T: 030-88776910 F: 030-88776915 [email protected]
Pacemaker • Unexpected pacemaker failure. There is a risk of battery (generator) or lead failure. This is A. INTERPRETER / CULTURAL NEEDS uncommon but means the battery or lead will need to be removed and a new one put in. • Infection of the pacemaker site. This will need treatment with antibiotics and/or removal of the Rare risks (less than 1%) include; • A punctured
Low dose naltrexone therapy in multiple sclerosis Y.P. Agrawal Department of Pathology, The University of Iowa, Iowa City, USA (YP Agrawal, MD PhD) Correspondence to: Yash Pal Agrawal, MD PhD, Department of Pathology, University of Iowa Roy J. and Lucille A. Carver College of Medicine, Iowa City 52242, USA. (e-m, FAX: 319-339-7148) Abstract The use of low doses of naltrexone